EMDR-Coaching & Traumabegleitung
Trauma passiert, aber es muss nicht bestimmen wer wir sind.
Was ist Trauma?
Manchmal machen wir im Leben Erfahrungen, die so überwältigend sind, dass unser Inneres sie nicht vollständig verarbeiten kann. Normalerweise arbeitet in uns ein „Denker“, der Erlebnisse einordnet und im Gehirn wegsortiert, wie in einen ordentlich sortierten Kleiderschrank.
Wenn aber etwas als außergewöhnlich überwältigend, belastend oder bedrohlich erlebt wird, schaltet unser Körper automatisch in ein Notfallprogramm um uns vor dem bewussten Erleben dieser Erfahrung zu schützen.
Der Denker fällt aus und alle Emotionen und Erinnerungen landen unsortiert und durcheinander vor der Tür des „Kleiderschranks“ bzw. fallen aus ihm heraus.
Es entsteht großes Durcheinander, das fast nicht mehr zu bewältigen scheint.
Wir schalten in den „Notmodus“ um mit dem Chaos klar zu kommen.
Unser Gehirn entscheidet blitzschnell zwischen:
-gegen das Chaos ankämpfen.
-einfach weglaufen.
-im Chaos handlungsunfähig stillhalten.
-das Chaos als unbezwingbar zu akzeptieren.
Dieses Notfallprogramm läuft oft automatisch ab, ohne das wir bewusst Einfluss darauf nehmen können.
Die 4 typische Trauma-Reaktionen:
Fight(Kampf):
der Körper mobilisiert alle Kräfte um die Gefahr aktiv abzuwehren.
Herzschlag und Muskelspannung steigen, wir werden wütend oder aggressiv.
Flight(Flucht):
Wenn Kampf nicht möglich ist, versucht der das Nervensystem zu fliehen. Wir versuchen wegzulaufen und suchen nach Fluchtmöglichkeiten.
Freeze(Erstarrung):
Wenn weder Kampf noch Flucht möglich sind, kommt es zu einer Erstarrung, so als würde der Körper einfrieren. Gefühle werden betäubt, wir spüren nichts mehr, ganz so als würde unser Körper nicht zu uns gehören, Gedanken laufen ins Leere. Es handelt sich um eine Schutzreaktion um die unerträgliche Situation auszuhalten.
Fawn(Unterwerfung):
Eine weitere Reaktion ist die Unterwerfung. Man vermeidet jeden Konflikt und versucht es allen Recht zu machen und unterwirft sich einer Situation die eine massive emotionale Belastung darstellt. Das kann zur Folge haben, das man den Kontakt zu den eigenen Bedürfnissen verliert.
Warum ist es wichtig das zu wissen?
Diese Reaktionen sind keine Schwäche, sondern Schutzmaßnahmen um die emotionale Belastung die auf uns einprasselt, herabzusetzen.
Es handelt sich um eine Schutzfunktion unseres Nervensystems. Manchmal bleiben diese Muster jedoch bestehen, obwohl wir die belastende Situation schon verlassen haben.
Wir reagieren dann auf vermeintlich „harmlose“ Situationen mit Überreaktionen und spüren oft auch starke körperliche Symptome.
Vielleicht wollen wir einfach plötzlich unbedingt eine bestimmte Situation verlassen, oder können uns nicht in der Nähe bestimmter Menschen aufhalten.
Wir spüren Angst, Ohnmacht oder massive Wut.
Diese Reaktionen können auch durch Sinnesreize wie Gerüche oder bestimmte Geräusche ausgelöst werden.
Wir fragen uns dann was mit uns nicht stimmt und warum unser Nervensystem immer wieder in vermeintlich harmlosen Situationen und ohne bewussten Auslöser Alarm schlägt und wir „überreagieren“, während alle um uns herum entspannt bleiben.
Diese Reaktionen können uns verunsichern oder auch zu Irritationen in unserem Umfeld führen. Wir haben das Gefühl unser Verhalten nicht kontrollieren zu können.
Das Nervensystem schafft es nicht mehr, alles geordnet zu verarbeiten, die „unaufgeräumten Erinnerungen“ drängen immer wieder in den Alltag.
Systemische Traumabegleitung
In der systemischen Traumabegleitung geht es darum, den „chaotischen Kleiderschrank“ achtsam zu sortieren und Teil für Teil herauszunehmen, anzuschauen, einzuordnen und neu abzulegen. Alles wird so abgelegt das es nicht mehr unkontrolliert herausfallen kann.
Die systemische Traumabegleitung kann dabei unterstützen, belastende Erfahrungen in einem sicheren Rahmen zu betrachten und neue Wege im Umgang damit zu finden. Dabei geht es nicht darum Diagnosen zu stellen, sondern zu begleiten und zu stärken.
Folgende Elemente sind hierbei tragend:
- Ein sicherer Raum um über das Erlebte zu sprechen- in eigenem Tempo und ohne Druck.
- Der systemische Blick um die Erfahrungen nicht isoliert zu betrachten, sondern diese im Zusammenhang mit Ihrer Lebensgeschichte, Familie und Beziehungen zu betrachten.
- Stärkung Ihrer Ressourcen damit der Blick nicht auf dem Schweren liegt, sondern Sie erkennen können welche Stärken und inneren Fähigkeiten Sie durch schwierige Zeiten tragen.
- Ego-State-Arbeit, um unterschiedliche innere Anteile, z.B. verletzte, beschützende oder starke Seiten wahrzunehmen und zu integrieren.
- Imaginative Übungen die unterstützen, belastende Erinnerungen neu zu verarbeiten und dadurch mehr innere Stabilität und Sicherheit zu erlangen.
- EMDR
Ziele der systemischen Traumabegleitung
- mehr Verständnis für eigene Reaktionen entwickeln.
- Innere Sicherheit und Stabilität im Alltag fördern.
- Wege finden mit Triggern und emotionalem Stress besser umzugehen.
- zu mehr Selbstregulation zu gelangen und einen besseren Umgang mit Flashbacks und starken Gefühlen zu bekommen.
- Schritt für Schritt mehr Selbstfürsorge und Selbstannahme aufbauen.
- belastende Erfahrungen als Teil der eigenen Geschichte anerkennen, ohne das sie das Leben bestimmen.
- innere Kraftquellen und Stärken bewusst wahrnehmen und nutzen.
- Beziehungen verbessern indem alte Muster durchbrochen und neue Handlungsmöglichkeiten erlangt werden.
- persönliche Perspektiven und Lebensfreude entwickeln
- das Gefühl zurückgewinnen, das eigene Leben aktiv gestalten und beeinflussen zu können.
Was ist EMDR ?
(Eye Movement Desensitization and Reprocessing)
Wenn wir etwas belastendes erlebt haben, kann es passieren das diese Erfahrung nicht vollständig verarbeitet werden kann. Die Erinnerung bleibt „stecken“ und löst immer wieder Stress, Bilder und Gefühle aus. EMDR regt die Verarbeitung an.
Unter emotionaler Belastung kommen Auslöser(Trigger) in unserem Alarmzentrum(Amygdala) an. Hier wird Alarm gemeldet obwohl objektiv gar nichts Bedrohliches passiert. Normalerweise sortiert unser Hippocampus alle Erlebnisse zeitlich ein. Das war früher das ist jetzt.Das ist im Trauma nicht möglich. Alle Erlebnisse werden dem hier und jetzt zugeordnet, auch die vergangenen Erfahrungen und fühlen sich auch so an.
Unser „Denker“(Präfrontaler Cortex) würde normalerweise prüfen „Ist da wirklich Gefahr?“. Im Trauma Modus wird der „Denker“ vom Alarmzentrum abgeschaltet und kann keine beruhigende Einschätzung mehr vornehmen. Wir gehen in das Notfallprogramm (Fight,Flight,Freeze und Fawn)
Das Gehirn entscheidet : Erst Überleben – später nachdenken. Darum fühlen sich die Auslöser so an als würden wir die bedrohliche Situation erneut erleben, obwohl wir eigentlich in Sicherheit sind.
Es gilt also den Denker zu aktivieren, damit er den Alarm prüfen und einsortieren kann.
Dies erfolgt über äußere Stimulation,
Es geht darum beide Gehirnhälften bilateral zu stimulieren.
Erreicht wird dies wahlweise über schnelle Augenbewegungen, abwechselndes schnelles Tappen(Klopfen) auf den Knien, das einsetzen kleiner Pulsatoren die man in der Hand hält und die im Wechsel stark vibrieren oder Kopfhörer die im Wechsel ein auditives Signal abgeben.

Simpel erklärt:
Während Sie an die belastenden Ereignisse denken, folgen beispielsweise Ihre Augen meiner Handbewegung oder einem Lichtpunkt auf einer Lichtleiste. Durch die Bewegung Ihrer Augen, wird Ihr Gehirn stimuliert die Erinnerung neu zu sortieren, einzuordnen und nachhaltig zu integrieren. Dadurch kann eine differenzierte Wahrnehmung der Emotionen die mit dem Ereignis Verbunden sind und eine Beruhigung entstehen.
EMDR wurde bereits in den 1980er -Jahren entwickelt und seither in internationalen Studien wissenschaftlich gut erforscht.
EMDR ist kein „Wundermittel“, sondern eine wissenschaftlich erprobte Methode die in einen sicheren und achtsamen therapeutischen Rahmen eingebettet wird.
Die Methode orientiert sich an Ihrem persönlichen Tempo. Sie ersetzt keine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung, kann aber eine hilfreiche Unterstützung sein.
EMDR wurde ursprünglich für Menschen mit Traumafolgen entwickelt. Heute wird es auch in anderen Bereichen genutzt, zum Beispiel bei Ängsten, Trauer oder anderen belastenden Gefühlen, wenn Erinnerungen im Hintergrund eine Rolle spielen.
EMDR kann Sie daher auch unterstützen bei:
- belastendem Konsum- und Essverhalten
- Trauer und Verlust
- Trennung und toxischen Beziehungen
- Glaubenssätzen die Sie seit Ihrer Kindheit prägen
- Prokrastination
- Selbstmanagement und Selbstsabotage
- Problemen mit dem Selbstwertgefühl
- dem wahren eigener Grenzen und dem Entwickeln von mehr Achtsamkeit für sich selbst
- bei Flugangst und anderen Phobien
- Schlafproblemen
- Gedankenkarussell und innerer Unruhe
- Stress
- Selbstvorwürfen und Selbstzweifel
- Leistungsblockaden
- Entscheidungsblockaden
EMDR – Begleitung kann entlasten und dabei unterstützen verschiedene Anteile einer belastenden Erinnerung – wie Bilder, Gedanken, Körperempfindungen und auch starke Gefühle – miteinander in Verbindung zu bringen. Dadurch können auch negative Gefühle, die sich bisher vielleicht überwältigend oder unveränderbar angefühlt haben, nach und nach einen Platz im inneren Erleben finden. Erfahrungen, die zuvor wie „eingefroren“ oder blockiert wirkten, lassen sich so besser einordnen und integrieren. Viele Menschen erleben, dass ihr Alltag dadurch freier wird und sie einen neuen Zugang zu sich selbst entwickeln.
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Für diese und weitere Fragen, biete ich ein kostenloses Erstgespräch an und freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme.
Telefon: 0151-52524862 auch WhatsApp möglich
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